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Die Bibel auf einem Bierdeckel? Ein Pro und Contra

(c) goBasilBierdeckelBierdeckel

Von Pfarrer Hans Genthe

Kann man die Bibel auf einem Bierdeckel unterbringen? Die EKHN meint: Ja. Schon Jesus hat mit dem Doppelgebot der Liebe den Kern der Schrift benannt. „Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele und von ganzem Gemüt“. Und: „Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.“ In einem ausgedachten Streitgespräch unterhalten sich zwei, ob Gottes Wort auf einem Bierdeckel Platz findet. 

„Ein Pils, ein Spezi“. Der Wirt stellt die Gläser auf die Bierdeckel. „Guck mal“, sagt Ina, da is ja was mit Bibel auf’m Bierdeckel.“ Kai hebt sein Bierglas hoch: „Und bei mir steht: Hast Du schon mal mit Gott geredet?“ 

„Super“, sagt Ina, „Die Bibel gehört mitten ins Leben, an öffentliche Orte wie hier in der Kneipe.“ 

„Wenn ich in die Kirche gehe, dann geh ich in die Kirche. Und jetzt bin ich in der Kneipe,“ entgegnet Kai entschieden. „So’n Bierdeckel ist doch mehr was für Kneipengänger, aber die christliche Botschaft will offen für alle sein.“

„Genau“, hakt Ina ein, „so’n Bierdeckel ist doch eine tolle Chance ist, mit Leuten über den Glauben ins Gespräch zu kommen.“

„Und mit solchen platten Parolen willst Du die Leute überzeugen?“ wirft Kai ein. „Die christliche Botschaft in Schlagworten verkürzt!“ 

„Aber es geht doch erst mal nur um einen Einstieg ins Gespräch“, wirft Ina ein. „Dass man erst mal losreden kann oder sich einfach wundert.“ 

„Hör mal Ina: Das ist doch der reine Fundamentalismus.“

„Nein“, sagt Ina, „eine klare Aussage hilft doch, die Botschaft zu verstehen.“

„Außerdem wertet so’n Pappdeckel die Bibel ab“, findet Kai. „Das ist doch die Heilige Schrift.“

„Weißt Du Kai, das Anstößige hat die christliche Botschaft doch erst richtig verbreitet.“ 

„Und weißt Du, wie peinlich das ist, die Bibel auf’m Bierdeckel?“ Kai zeigt Ina einen Vogel. „Die nimmt sowieso kein Wirt ab, nicht mal geschenkt.“ 

„Der Wirt hier hat sie doch auch“, kontert Ina. „Und ich habe sicherheitshalber immer ein paar Bierdeckel in der Handtasche.“

„Wie? Du schleppst die immer Dinger mit Dir rum?“ Kai ist überrascht.

„Nur ein paar. Und dann tausche ich die Bierdeckel einfach aus.“  

„Das ist ja voll die Guerilla-Taktik“ staunt Kai. „Du bist vielleicht raffiniert.“ 

„Komm, wir bestellen noch was...“

Tauschen Sie ihre Argumente aus!

Pro:

  1. Die Bibel gehört mitten ins Leben, an öffentliche Orte.
  2. Der Bierdeckel ist das Sinnbild für klare Übersichtlichkeit.
  3. Der Bierdeckel ermöglicht einen leichten Einstieg ins Glaubensgespräch.
  4. Eine klare Aussage hilft, die Botschaft zu begreifen.
  5. Das Anstößige der Botschaft hat die Bibel groß werden lassen.

Contra:

  1. Der Bierdeckel verkörpert ein bestimmtes Milieu, aber die christliche Botschaft will offen für alle sein.
  2. Die christliche Botschaft lässt sich nicht in Schlagworten verbreiten.
  3. Die christliche Botschaft wird abgewertet, banalisiert, verkürzt.
  4. Die Bibel ist viel zu disparat, um sie mit einem Satz über einen Kamm zu scheren.
  5. Klare Aussagen auf komplizierte Fragen führen zu Fundamentalismus. 

Was ist Wahrheit?

Die Frage, um die es sich eigentlich dreht: Wie soll ich handeln? Was ist richtig?Die Wahrheit muss sich im Lebensalltag bewahrheiten.

Für viele steht die unausgesprochene Frage im Raum „Jetzt mal ohne anpredigen und wirklich ganz konkret: Worum geht‘s hier eigentlich? Geht das auch in kurz?“

Die Bibel stellt die meisten Menschen vor eine ähnliche Herausforderung, wie die Steuererklärung: Zu komplex, zuviel Papier, zuviel Hintergrundwissen erforderlich, verklausulierte Fachsprache, fehlende Zusammenhänge, jeder Fehler kann gegen einen verwendet werden …

Nach Friedrich Merz sollte die Einkommensteuer auf einem Bierdeckel ausgerechnet werden können. Will sagen: Wenn man einen komplexen Zusammenhang so sehr herunterdampfen kann, dass er auf das Format eines Bierdeckels passt – dann sollte das jeder verstehen.

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Ich bin gewiss,
dass weder Tod noch Leben,
weder Engel
noch Mächte noch Gewalten,
weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges,
weder Hohes noch Tiefes
noch irgendeine andere Kreatur
uns scheiden kann
von der Liebe Gottes,
die in Christus Jesus ist,
unserm Herrn.

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